„Marburger Gleichberechtigungspreis“ geht an die Intendantinnen des HLTM und den Verein FrauenKunstGeschichte

Marburg. Am 19. September 2023 ist der mit 2500 Euro dotierte „Marburger Gleichberechtigungspreis“ für ihr langjähriges Engagement für die Gleichberechtigung der Geschlechter an die Intendantinnen des Hessischen Landestheaters Marburg Eva Lange und Carola Unser-Leichtweiß sowie an den Verein FrauenKunstGeschichte verliehen worden.

Der Marburger Gleichberechtigungspreis soll dazu beitragen, herausragende Aktivitäten für die Gleichberechtigung von Frauen und Männern in Marburg sichtbar zu machen, beziehungsweise Persönlichkeiten und Institutionen, die sich dabei besonders engagieren, öffentlich zu würdigen. Die Stadt Marburg hat den Marburger Gleichberechtigungspreis in diesem Jahr zum achten Mal vergeben. Die Gleichstellungskommission der Universitätsstadt hat die Einrichtung des Gleichberechtigungspreises initiiert und freut sich, dass seither mit diesem Preis kontinuierlich Einsatz für Geschlechtergerechtigkeit in Marburg geehrt wird. In diesem Jahr hat sich die Jury entschieden, die Intendantinnen des Hessischen Landestheaters Marburg (HLTM) Eva Lange und Carola Unser-Leichtweiß sowie den Verein FrauenKunstGeschichte mit dem Gleichberechtigungspreis der Universitätsstadt Marburg auszuzeichnen.

In der Begründung der Universitätsstadt Marburg heißt es: „Seit der Spielzeit 2018/2019 wird das HLTM von den beiden regieführenden Intendantinnen Eva Lange und Carola Unser-Leichtweiß geleitet. Die beiden Frauen sind nicht nur Vorreiterinnen als Doppelspitze für die Intendanz am Hessischen Landestheater, sondern setzen sich seither für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie für die Schließung des Gender-Pay-Gap (ungleiche Bezahlung der Geschlechter) ein.“ „Es hat einen hohen Stellenwert für Sie, für ein Theater ohne Rassismus und Sexismus zu arbeiten. Das tun Sie über die Organisation von Diskursen zu diesen Themen, über die Auswahl der Stücke und der Regie, oder aber auch indem Sie gezielte Schulungen für sich und Ihr Theaterteam nutzen“, so Stadträtin Dinnebier.

Die Intendantinnen gehören auch zu den Erstunterzeichner*innen der „Gemeinsamen Erklärung gegen Sexismus“, die die Basis für das bundesweite Bündnis „Gemeinsam gegen Sexismus“ bildet. Außerdem sind Eva Lange und Carola Unser-Leichtweiß seit Jahren aktiv am internationalen Aktionstag „Nein zu Gewalt an Frauen“, am jährlich stattfindenden „Equal Pay Day“ und am Internationalen Frauentag am 8. März.

„Das Kinder- und Jugendtheater hat unter Ihrer Intendanz ein besonderes Gewicht erhalten. Bei diesen Stücken geht es inhaltlich immer auch um Toleranz, Gleichstellung, Gerechtigkeit
und um ein friedliches Miteinander“, betonte Dinnebier in der Laudatio. „Für Ihr langjähriges und vielfältiges Engagement zeichnen wir Sie heute daher mit dem Marburger Gleichberechtigungspreis aus“, so Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies während der Verleihung im Marburger Rathaus.

„Danke an alle Mitarbeiter*innen, die uns auf dem Weg zu einem gleichberechtigteren Hessischen Landestheater Marburg begleitet und unterstützt haben“, heißt es in der Rede der Intendantinnen. Eva Lange & Carola Unser-Leichtweiß bedankten sich für den Preis und bei einer Vielzahl an Mitarbeiter*innen, die mit ihnen gemeinsam den Weg zu einer stetig wachsenden Gleichberechtigung im Theater beschreiten. Eine gemeinsame Vision von Gleichberechtigung – sei es eine Welt ohne Gender-Pay-Gap, ohne strukturelle und physische Gewalt aufgrund des Geschlechts – dafür auf und neben der Bühne Gleichberechtigung für alle Menschen. In den künstlerischen Entscheidungen sowie im Miteinander der Mitarbeiter*innen.

Die Intendantinnen haben sich entschieden, das Preisgeld zu teilen und vergeben die Summe an das Frauenhaus Sfax (eine Sistercity of Marburg), Toonda, ein Bildungsprojekt in Uganda und das Frauenhaus Marburg.