© Jan Bosch
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Werner Schwab

Die Präsidentinnen

 

Mit dem Klassiker aus dem Kanon der Moderne schauen wir in die Welt hinter den Gardinen und Rollläden und in die absolute Kleinbürgerlichkeit hinein. Da sitzen sie in und mit ihrer Bigotterie, den Ressentiments und schieben ihren Hintern von einer Seite auf die andere, nur nicht raus. Der Fernseher als scheinbare Verständigung läuft und läuft und läuft.

Die Papstmesse ist über Erna, Grete und Mariedl gerollt und nun? Nun suhlen sie sich in großer Langeweile, in wilden Fantasien über Religion und Glauben und nicht umgesetzten Seh- und Sehnsüchten machen natürlich Gott und die Welt verantwortlich, verkneifen sich alles und sparen natürlich auch am Essen. Die Mindestpensionistin Erna dekliniert die Sorgen herunter, die sie sich um ihren Sohn Hermann macht – der lieber säuft, als ihr ein Enkelkind zu schenken. Grete wälzt sich in ihrer Erzählung von der psychisch verwirrten, in Australien lebenden Tochter Hannelore und schwärmt von ihrem Dackel Lydi. Mariedl, die das Leben scheinbar noch vor sich hat, bohrt dann doch etwas tiefer. Ihre große Leidenschaft ist es, verstopfte Klos mit bloßen Händen auszuräumen, wobei sie es zu einer wahren Meisterschaft gebracht hat, in diesem Sumpf zu wühlen, und meint Wahrheiten zu sehen, von denen die anderen nichts wissen wollen.

Zu dem Titel DER PRÄSIDENTINNEN vermerkt der Autor: „Das sind Leute, die glauben, alles zu wissen, über alle zu bestimmen. Eine Form von Größenwahn. Ich stamme aus einer Präsidentinnen-Familie.“

Werner Schwab wurde 1958 in Graz geboren und studierte an der Akademie der Bildenden Künste in Wien; mit seinen ersten Stücken, den Fäkaliendramen, wurde er 1991 der gefragteste Bühnenautor im deutschsprachigen Raum. Nach wenigen, sehr produktiven Jahren starb er in der Silvesternacht 1993. Ja, „Skandal“ wurde schon in den frühen neunziger Jahren gerufen. Aber dann hat Schwab doch mit DIE PRÄSIDENTINNEN eines der meistgespielten Stücke und ein Schauspieler*innen-Fest erschaffen. Er seziert mit derbem Witz die Lebenslügen und deckt mit bitterbösem Humor die Seele dieser drei Stubenhockerinnen auf.

Für alle Menschen ab 14 Jahren, denen die Bewegung des scheinbaren Stillstands großes Vergnügen bereitet und die gern durch das Loch der Gardine schauen wollen.


Aufführungsdauer:

ca. 1 Stunde 40 Minuten

Premiere:

Samstag, 02.12.2023

Regie: Maxime Mourot
Bühne & Kostüme: Kati Stubbe
Musik: Philipp Koelges
Dramaturgie: Petra Thöring
Theaterpädagogik: Michael Pietsch
Regieassistenz & Inspizienz: Phin Mindner
Back-up-Inspizienz: Xenia Strauss

Es spielen:

Erna, MindestpensionistinLisa Grosche
Grete, PensionistinCharlotte Ronas
MariedlFanny Holzer

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