Ewe Benbenek

Tragödienbastard

/Deutsche Erstaufführung

Gegenwartsdramatik

 

Wie soll man beginnen, mit welchen Worten eine Spur legen, einen Weg bahnen, aber losgehen muss es, muss man. Die Stimmen erheben sich und suchen im Sprechen und mit der Sprache einen Weg oder vielleicht sogar einen Ausweg. Einen Ausweg aus all den Erzählungen, die sie beschreiben, die ihnen sagen, wer und was sie seien. Dabei hören sie immer das gleiche. Zuschreibungen, die sie klein machen, die sie einnehmen, die ihnen einen eigenen Raum nicht zugestehen wollen, die ihr Denken, Handeln und Sprechen bestimmen. Leise sollen sie sein, tüchtig und fleißig, anstrengen sollen sie sich, Kinder kriegen und Deutsch sprechen, bloß nicht auffallen sollen sie.

Die Sprechenden sind Suchende. Sie sind aufgewachsen konfrontiert mit der Sehnsucht nach dem weinroten Pass, der so viel möglich machen sollte. Angekommen in einem Land, dass nur bestimmte Plätze für sie freigeben sollte, bis jetzt. Sie beginnen zu sprechen. Über ihren Weg, den Weg ihrer Eltern und Großeltern, über die gewählte Schwesternschaft. Erinnerungen verflechten sich mit den Fragen an die eigene Position in der Gesellschaft.

Gött*innen sind sie, die Suchenden. Gött*innen des Alltags. Hoffnungsvoll werden sie trotz allem eine neue Zukunft hervorbringen, tanzend durch die Nacht, sprechend und nicht zu überhören.

Ewe Benbenek beschreibt in ihrem Text TRAGÖDIENBASTARD, der 2021 mit dem Mülheimer Dramatikpreis und 2022 mit einem Förderpreis des Schiller-Gedächtnis-Preises ausgezeichnet wurde, Erfahrungen einer Migration, Generationenkonflikte und über allem die Frage nach der eigenen Identität. Mit einer Dringlichkeit, die uns zwingt, gemeinsam Narrative zu hinterfragen, mit denen wir so gerne die Welt in ihrer Komplexität herunterbrechen wollen.

Für alle Menschen ab 14 Jahren, die Suchende sind, die die empowernde Kraft des Sprechens entdecken und ein neues Wir bilden möchten ohne auszugrenzen.

 

Pressestimmen:

"Den exzellenten Schauspielerinnen wird sprachlich sehr viel abverlangt. Eindrucksvoll gelingt ihnen der Spagat vom verletzlichen Ich zum erstarkten Wir. In schön anzusehender Choreographie gleiten die Vier in ein harmonisches Gefüge." (Oberhessische Presse, 16.05.2023)



Wir danken herzlich Nathalie Glasow und Thessa Wähmann.

Ort:

Kleines Tasch

Premiere:

Samstag, 13.05.2023

Regie: Romy Lehmann
Bühne & Kostüme: Hannah von Eiff
Dramaturgie: Christin Ihle
Theaterpädagogik: Michael Pietsch
Regieassistenz: Laetitia Schroeter
Inspizienz: Laetitia Schroeter, Phin Mindner
Soufflage & Statisterie: Eszter Sonnevend
Sprechtraining polnische Sprache: Iwona Dorota Nowacki

Es spielen:

Jorien Gradenwitz
Ulrike Walther
Mia Wiederstein
Marie Wolff

Lehrplanrelevante Informationen
 

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